Neu beschichtet: Erste Kunden aus Gastrobranche für RePan

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13.08.2024
Dominic und Zina Müller von RePan

Von der Einzelinitiative zum Startup: Umweltingenieur Dominic Müller hat in den letzten 2,5 Jahren einen Produktionsprozess für die Neubeschichtung von gebrauchten Bratpfannen und Gastrobleche auf die Beine gestellt. In Zusammenarbeit mit einer Stiftung werden mittlerweile jährlich 2'000 Pfannen aus Privathaushalten und Gastro-Betrieben mit neuer Antihaft-Beschichtung versehen.

Gestartet als Projekt innerhalb des Vereins Gemeinsam Nachhaltig, der sich zum Ziel gemacht hat, die Umsetzung von nachhaltiger Kreislaufwirtschaft zu fördern, ist aus RePan nun ein veritables Startup geworden. «Wir sind mittlerweile eine Handvoll Leute, die sich ausschliesslich um diesen Bereich der Neubeschichtung von Bratpfannen und Co. kümmern», sagt Initiant Dominic Müller. Für die Neubeschichtung und einen Teil der Logistik arbeitet RePan mit einer Stiftung zusammen. «Wir konnten so die Abläufe optimieren und die Kapazität sowohl vom Neubeschichtungsverfahren als auch vom Lagerbestand deutlich ausbauen», meint Müller.

Bei RePan kann man seine bevorzugte hochwertige Bratpfanne neu beschichten lassen und so ihren Lebenszyklus verlängern. Dabei wird auch der Boden der Pfanne wieder begradigt und die Griffe wieder festgeschraubt. «Einzig auf die Hochglanzpolitur verzichten wir aus Kostengründen», erklärt Dominic Müller. Denn die Pfanne soll möglichst schnell wieder zurück zum Besitzer oder der Besitzerin. Wer bereits ein bis zwei Tage später eine Pfanne mit neuer Teflonbeschichtung haben möchte, kann sich auch für einen identischen Ersatz aus dem Lager entscheiden. Denn mittlerweile verkauft RePan über seinen Onlineshop auch hochwertige Secondhand-Pfannen mit Neubeschichtung. An Lager sind über 400 unterschiedliche Pfannen.

Die Pfannen sammelt sich das Aargauer Startup mit Hilfe diverser kleinerer Partnerfirmen zusammen. Zudem wolle man mit in Büros oder in Wohnblöcken aufgestellten Sammelkisten noch näher an private Pfannenspenderinnen und -Spender gelangen. Das könne helfen, RePan einem grösseren Publikum bekannt zu machen meint Müller, denn: «Wir sind bereit für grössere Mengen, haben aber als regionaler Produzent noch Mühe die grosse Masse von unserem System aufmerksam zu machen.»

Das Spin-Off der Fachhochschule Nordwestschweiz ist bisher bootstrapped, mit Preisgeldern und grösstenteils mit eigenem Umsatz unterwegs. Das ermögliche zumindest ein ordentliches organisches Wachstum. Die meisten Neukundinnen und -Kunden werden durch Mund-zu-Mund-Propaganda auf das Startup und dessen Angebot aufmerksam. Mittlerweile sind es jährlich über 2'000 Pfannen. Bei wachsender Nachfrage wird die Post wohl künftig noch mehr Pakete bei Privaten zuhause abholen und neubeschichtete Pfannen ausliefern.

Doch nicht nur Hausmänner und Hobbyköchinnen nutzen den Service von RePan. Auch Gastrobetriebe schicken ihre Arbeitsgeräte vermehrt ein. Kein Problem, denn RePan ist in der Lage sowohl kleinere Gastroblech wie auch grosse Kippbräter neu zu beschichten. Und dies qualitativ hochwertig: «Wir haben nicht nur den Beschichtungsprozess mit den entsprechenden Maschinen aufgegleist, sondern gleich noch die Beschichtung selbst verbessert», fasst Müller zusammen. Er hofft, dass die Pfannen-Neubeschichtung künftig ebenso normal sein wird, wie der Pneuwechsel beim Auto, wenn diese an Profil verloren haben.

(Fabienne Roos)

Bild: RePan-Initiant Dominic Müller und Lorenzina Müller Ludäscher (Aktuarin Verein Gemeinsam Nachhaltig); ZVG

 

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