Nera Technologies: Erste Pralinemaschine nach Asien geliefert

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03.06.2024
Nera Technologies Anlage

Aus der Kombination von traditionellem Maschinenbau und neuster Softwaretechnologie hat das Jungunternehmen Nera Technologies eine innovative und flexible Fertigungsanlage für Confiserien und Schokoladeproduzenten entwickelt. Das Startup mit Sitz im Sankt-Gallischen Wil hat in der Schweiz und EU-Staaten seit dem Markteintritt Mitte 2023 bereits 15 Anlagen verkauft.

Ein Team von jungen Ingenieuren hat im Juni 2021 das Startup Nera Technologies gegründet, um innovative und flexibel einsetzbare Produktionsmaschinen mit neuster Softwaretechnologie für die Schokoladenfabrikation herzustellen. Die Idee dazu hatte Mitgründer Joel Tschannen, der zuvor in einem Unternehmen Industrielösungen für die Schokoladenbranche tätig war und somit bereits Einblicke in die Branche und deren Probleme hatte. Nach zwei Jahren Entwicklung haben Joel Tschannen und seine Mitstreiter die Idee zur Marktreife gebracht und im Sommer 2023 ein erstes Modell einer Dosiermaschine lanciert.

Mit der im Unterschied zu herkömmlichen Anlagen deutlich kleineren Produktionsmaschine können in einem Durchlauf Praline-Hüllen gegossen und nahtlos gleich auch noch gefüllt werden. Dazu hat das Team eine innovative Dosiertechnologie entwickelt. Und auch in Sachen Software und Benutzerfreundlichkeit bringt Nera Technologies frische Ansätze in die traditionelle Fertigung von Schokoladeprodukten und weiteren Süsswaren wie etwa Macarons.

In der Zielgruppe des Jungunternehmens sind nebst Confiserien auch Chocolatiers, welche die flexible Anlage etwa für spezielle Produktelinien oder für den Einsatz in ihren Showrooms einsetzen können. «Wir sind diesbezüglich mit namhaften Firmen aus der Schweiz im Gespräch», sagt Joel Tschannen, Mitgründer und Leiter Verkauf. In einem weiteren Schritt auch will Nera Technologies seine Lösung auch Bäckereien schmackhaft machen. Dort könnten unter anderem Cupcakes dekoriert oder andere Süssspeisen befüllt werden.

Nera Technologies hat im Februar die 10. Anlage ausgeliefert. Zur Hauptsache in der Schweiz und in Frankreich. In Frankreich und Belgien arbeitet das Startup mit Vertriebspartnern zusammen. «Die Branche in der Schweiz ist grundsätzlich überschaubar, deshalb sind wir schnell nach dem Start im Ausland aktiv geworden», erklärt der Mitgründer. Nun knapp drei Monate später sind bereits 15 Anlagen verkauft. Davon ging eine erste Maschine nach Asien. Der dortige neue Vertriebspartner, welcher die Maschine gekauft hat, wird nun die Anlage vor Ort ausstellen und vermarkten.

Das Wachstum werde jedoch derzeit aufgrund von zwei Faktoren etwas gebremst: «Einerseits durch die unsichere Entwicklung des Kakaopreises, was die Investitionsfreude von Unternehmen bremst und andererseits durch Liefer-Verzögerungen bei den Komponenten-Lieferanten», führt Joel aus. Doch man rechne damit, dass Nera Technologies bis Ende Jahr die Zahl der verkauften Anlagen verdoppeln könne. Das junge St. Galler Startup hat im vergangenen Jahr eine Finanzierungsrunde mit branchenerfahrenen Privatinvestoren abgeschlossen.

Künftig will das Nera-Team die bestehende Anlage um zusätzliche Funktionen erweitern sowie Lösungen für die vor- und nachgelagerte Produktion anbieten können. Beispielsweise eine platzsparende Lösung für die Kühlung.

(Fabienne Roos)

Bild: Die One-Shot-Anlage von Nera Technologies; ZVG

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