
Personalisierte Vorsorgeuntersuchungen auf Knopfdruck buchen und Veränderungen über die Zeit via App im Blick behalten: Das bietet das Zürcher Startup CARE. Nach einem starken Start ins neue Jahr will das Digital Health-Startup seinen B2B- und B2C-Kundenstamm vergrössern. Dafür setzt CARE auf Partnerschaften mit medizinischen Laboren und anderen Gesundheitsdienstleistern.
Gestartet ist CARE im Januar 2023 mit einem ersten Store für präventivmedizinische Check-ups in Zürich. Kundinnen und Kunden können Untersuchungen inklusive Blutanalyse und Beratung für eine personalisierte Vorsorge in Anspruch nehmen. Das Angebot richtet sich an Personen, die mehr über ihren Körper erfahren, frühzeitig Veränderungen erkennen und ihre generelle Gesundheit verbessern möchten. Dabei stehen chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen im Zentrum, da diese zu einem Grossteil der Gesundheitskosten beitragen. «Durch Prävention und einen gesunden Lebensstil kann solche Erkrankungen verhindern oder zumindest ihre Folgen mildern», sagt CARE Co-CEO Ion Haab. Um Fortschritt und Veränderungen zwischen den Gesundheitsanalysen verfolgen zu können und zusätzliche Unterstützung zu erhalten, steht den Kundinnen und Kunden die eigens entwickelte CARE-App zur Verfügung.
Im Jahr 2024 hat das Startup in den USA einen Markttest durchgeführt. «Dabei wurde schnell klar, dass dieses Modell zu kapitalintensiv ist und nicht so skalierbar, wie wir es für unsere Vision benötigen», sagt CARE-CEO Ion Haab. Deshalb setzen er und Co-CEO Ertan Wittwer nun auf Vertriebspartnerschaften für die Expansion und Skalierung.
CARE wird nun den verbliebenen Praxisstandort in Zürich in den kommenden Monaten schrittweise herunterfahren und sein Modell auf Partnerstandorte umstellen. Derzeit hat das Digital Health-Startup bereits Gesundheitsdienstleister in Zürich, Bern und Luzern als Vertriebspartner gewonnen. Diese führen die Gesundheits-Checks durch und übermitteln die erhobenen Gesundheitsdaten direkt an die CARE-Plattform. Die End-to-End-Kundenbeziehung von der Buchung bis zur Nutzung der App oder der Abrechnung des gebuchten Leistungspakets verbleibt derweil beim Startup.
«Durch die Auslagerung der medizinischen Untersuchungen können wir uns auf den Ausbau unserer digitalen Gesundheitsplattform und die Weiterentwicklung unseres Telemedizin-Angebots konzentrieren», so Haab. Telemedizin kommt bei CARE für weiterführende Beratungsgespräche nach einem Check-up zum Einsatz.
Co-CEO Haab: «Dazu verfügen wir über einen spezialisierten Pool aus Fachärzten. Einige davon sind fest bei uns angestellt, andere arbeiten als Honorarärzte.» Das eigene Kernteam besteht aus rund 15 Vollzeitstellen mit den Schwerpunkten Medizin, Data Science sowie Produkt- und Geschäftsentwicklung. Damit wolle man die digitale Plattform weiterentwickeln und die Expansion strategisch vorantreiben.
Nebst dem B2C-Geschäft konnte CARE in den letzten Monaten auch im B2B-Bereich wachsen. Dort liegt der Fokus auf innovativen Gesundheitslösungen für Unternehmen. Haab: «Arbeitgeber integrieren unsere Check-ups und die App als Mitarbeiter-Benefit, übernehmen einen Anteil der Kosten und ermöglichen ihren Teams so einen vergünstigten Zugang zu präventiver Gesundheitsversorgung.» Unter den ersten Kunden sind Versicherungen, Retail-Unternehmen und Beratungsfirmen.
CARE budgetiert mit dem neuen Vertriebsmodell für dieses Jahr einen mittleren siebenstelligen Umsatz und ist bereits stark ins neue Jahr gestartet. Mit den weiteren aufgegleisten Partnerschaften plant das Startup eine flächendeckende Präsenz in der gesamten Schweiz bis 2025 sowie erste Piloten im Ausland.
(Fabienne Roos)
Bild: CARE Preventive; ZVG
Please login or sign up to comment.
Commenting guidelines