
Martin Andermatt war 1987 gleich im zweifachen Sinne Pionier. Er gehörte zu den Ersten, die Alternativen zu den konventionellen chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln entwickelte. Andermatt war aber auch einer der ersten Gründer eines Spin-offs der ETH Zürich. Seine Andermatt Biocontrol, die unterdessen vom CEO Daniel Zingg geführt wird, entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu den weltweit führenden Unternehmen in der biologischen Schädlingsbekämpfung.
Nun bekam die Firma den Innovationspreis 2011 der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz. In der Pressemitteilung zum Innovationspreis heisst es: „Die Andermatt Biocontrol AG stellt ein leuchtendes Beispiel eines äusserst innovativen Zentralschweizer Unternehmens dar, welches Arbeitsplätze schafft, qualifizierte Arbeitnehmer anzieht und zur Wertschöpfung unserer Region beiträgt. Für diese Leistung wird die Andermatt Biocontrol AG verdientermassen mit dem Innovationspreis 2011 der IHZ ausgezeichnet.“
Ein aktuelles Beispiel liefert die Weiterentwicklung der Baculoviren gegen den Apfelwickler, ein weltweit verbreiteter Schädling im Obstbau. Die Baculoviren der Andermatt Biocontrol AG gehören im Bioobstbau weltweit zu den bedeutendsten Produkten und werden ebenfalls erfolgreich in der Integrierten Produktion (IP) eingesetzt.
Nachdem 2004 die ersten gegen Baculoviren resistenten Apfelwickler-Stämme identifiziert wurden, standen die Zeichen im Luzerner Hinterland auf Sturm. Mit Hochdruck wurde im Rahmen eines grossangelegten Projektes in der EU an einer Möglichkeit gearbeitet, diese Resistenzen überwinden zu können. Der Durchbruch gelang der Andermatt Biocontrol AG mit einer neuartigen Methode der Selektion zur Herstellung von Virus-Isolaten, welche die Resistenz überwinden. 2006 wurde in Deutschland ein neu entwickeltes Präparat zum ersten Mal im Feldversuch an resistenten Apfelwicklerpopulationen getestet. 2007 erfolgte die Zulassung in der Schweiz, 2010 in Deutschland.
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