Selbständigkeit als Weg zu mehr Freiheit

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01.04.2025
Symbolbild Gründung

Startups im engeren Sinne – technologiebasierte, wachstumsorientierte Firmen – stellen nur einen kleinen Teil der in der Schweiz neu gegründeten Unternehmen. Für den Grossteil der Gründungen sorgen Selbständige. Eine neue Studie von PostFinance und dem IFJ Institut für Jungunternehmen, für die 500 Gründerinnen und Gründer befragt wurden, zeigt auf, wie sie gründen, was sie motiviert und was ihre Befürchtungen sind.

Die Auswertung der Neugründungen vom 01.01.2025 bis zum 31.03.2025 unterstreicht: Immer mehr Menschen wagen den Weg in die Selbständigkeit bzw. gründen neue Firmen. Im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnen die Schweizer Neugründungen im ersten Quartal ein neues Allzeithoch: Im ersten Quartal wurden 13'983 Neugründungen im Handelsregister eingetragen, was mit einer Zunahme von +3.9% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Von allen Neueintragungen ins Handelsregister sind rund 70% effektive Neugründungen im Sinne von neuen Geschäftstätigkeiten.

Unabhängigkeit als Motivation

So sehen 40 Prozent der Befragten als ausschlaggebenden Beweggrund zur Gründung, dass sie freier und unabhängiger sein wollten. 31 Prozent antwor­teten, dass sie sich mit einer eigenen Unternehmung selbst verwirklichen möchten. Und 28 Prozent fanden wichtig, dass sie so ihre eigenen Kompetenzen stär­ker einbringen können. Im Vergleich dazu wurden betriebswirtschaftliche Gründe sehr viel seltener als Motivatoren genannt. Für gerade einmal 8 Prozent der Befragten war ein höheres Einkommen ein guter Grund für die Neugründung.

Die beliebtesten Branchen sind weiterhin Beratung und Consulting, Architektur und Bauwesen sowie Konsumgüter und Handel. Gemeinsam machen diese drei Branchen fast 40 Prozent aller Neugründungen aus.

Herausforderungen

Fast drei Viertel der Schweizer Neugründerinnen und Neugründer entscheiden sich innerhalb eines Jahres nach der ersten Idee ein Unternehmen zu gründen. Bei knapp einem Viertel geschieht dies sogar innerhalb von drei Monaten. Dennoch sind vor der Gründung Themen wie ‘’genügend Aufträge kriegen‘’ und ‘’Administratives‘’ nicht zu unterschätzen. Viele sehen darin Herausforderungen, die es vor dem Start in die Selbständigkeit zu meistern gilt. Weniger Sorgen bereiten die konkreten Schritte rund um die Firmengründung. Nur 10% der Befragten empfanden das Schreiben eines Businessplans als sehr herausfordernd. Auch die Wahl der passenden Rechtsform stellte für rund zwei Drittel kein grösseres Problem dar. Beim Thema Kapitalbedarfsabklärung fühlte sich die Mehrheit startklar, was auf eine gute Vorbereitung und die Nutzung bestehender Informationsquellen hinweist. Nach der Gründung stellten sich die Themen ‘’bekannt werden’’ durch Werbemassnahmen und ‘’genügend Aufträge zu kriegen’’ als zentrale Themen heraus. Eindrücklich ist, dass der Sorgendruck nach der Firmengründung merklich abnimmt. Während vor der Gründung nur 17% sorglos sind, steigt dieser Anteil danach bereits auf positive 39%.

Den Sorgendruck dürfte auch dadurch gelindert werden, dass sie meisten Gründungen neben dem bisherigen Job passieren: Über zwei Drittel der Neugründerinnen und Neugründer waren während der Gründungsphase noch bei einem anderen Unternehmen angestellt, 43 Prozent sogar in Vollzeit.

Alle Daten stammen aus der Studie «Gründermarkt Schweiz». Initiiert wurde diese von PostFinance und dem IFJ Institut für Jungunternehmen, für die Durchführung wurde das Institut YouGov Schweiz beauftragt. Die Online-Befragung wurde zwischen dem 14. Mai und dem 10. Juni 2024 durchgeführt. Dabei wurden Unternehmen aus der Deutsch- und Westschweiz befragt, die in den vergangenen 24 Monaten einen Neueintrag im SHAB aufwiesen. Die finale Stichprobe umfasste 480 befragte Neugründerinnen und Neugründer.

Die gesamte Studie kann auf der PostFinance-Webseite heruntergeladen werden

(Press release / SK)

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