Schweizer Venture Capital Finanzierungen verharrten im ersten Halbjahr 2024 auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. In 138 Finanzierungsrunden flossen CHF 1’082.4 Millionen. Dennoch gab es auch einige positive Zeichen, etwa eine Zunahme im Biotech-Sektor. Das aktuelle Halbjahres-Update zum Swiss Venture Capital Report, herausgegeben vom Online-Newsportal Startupticker.ch und der Investorenvereinigung SECA in Kooperation mit startup.ch, zeigt zudem, dass Investoren zuversichtlicher sind als vor einem Jahr.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres konnten Schweizer Startups insgesamt CHF 1’082.4 Millionen an Risikokapital generieren. Dies bedeutet einen erneuten Rückgang um 9.5%. Die Zahl der Finanzierungsrunden nahm ebenfalls ab und sank um 10.4% auf 138. Doch auch wenn die Zahlen denjenigen des Vorjahres ähneln, zeigt die Analyse der Investments nach Branchen und Reifegrad der Startups deutliche Unterschiede zum Vorjahr. Dabei ergibt sich ein gegensätzliches Bild. Während junge Startups aus einigen Branchen oder Themenfeldern wie AI sowie Energieerzeugung- und Speicherung Investoren überzeugen, sind etwa Spätphaseninvestments Mangelware.
Biotech-Sektor mit starker Perfomance
Biotech-Startups konnten über 400 Millionen Franken anziehen, dies ist die dritthöchste Summe überhaupt. Vier der grössten fünf Finanzierungsrunden schlossen Biotech-Firmen ab. Auf der anderen Seite ist die in Fintech und andere ICT-Startups investierte Summe im Vergleich mit dem Vorjahr noch einmal um über 40 Prozent gesunken. Der ICT-Boom der Jahre ab 2019 ist damit definitiv vorbei.
Die Zahl der Later-Stage-Finanzierungen ging drastisch zurück. Dies dürfte auch auf die ausbleibenden Verkäufe von Startups an bestandene Unternehmen zurückzuführen sein. Die Zahl der so genannten Exits verharrte mit 20 auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres.
Innovationen zu Trendthemen
In Early-Stage-Finanzierungsrunden floss dagegen mit rund 350 Millionen Franken über 50 Prozent mehr Geld als in der Vorjahresperiode. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Startups substanzielle Innovationen zu Trendthemen wie Künstliche Intelligenz, Batterietechnologie oder auch Medikamente zur Gewichtsabnahme zu bieten haben.
Freie Mittel für Investments
Einen Ausblick auf die nächsten zwölf Monate erlaubt unsere breit angelegte Umfrage unter rund 100 Schweizer Startup-Investoren, welche die SECA durchgeführt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die Investoren über Dry Powder, das heisst freie Mittel für Investments, verfügen. Die überwiegende Mehrheit erwartet, dass die Zahl der Investitionsmöglichkeiten für sie und die Zahl der Investments in den kommenden 12 Monaten zunehmen. Zudem sollten auch die Gelegenheiten für Verkäufe von Startups aus dem Portfolio auf Jahresfrist wieder zunehmen. Zuletzt verhielten sich die Käufer von Startups zurückhaltend, gleichzeitig nahm die Ungeduld unter Investoren zu. Im Grossen und Ganzen zeigen sich die Investoren optimistischer als vor einem Jahr – mit einer Ausnahme: das Fundraising-Umfeld für sich selbst beurteilen sie weiterhin als schwierig.
Der Report ist auf Startupticker verfügbar: https://www.startupticker.ch/en/swiss-venture-capital-report
Die Pressemitteilung können Sie unten herunterladen.
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